Neues Stück des Alfterer Freilichtwandertheaters
Von Susanne Träupmann (Bonner General-Anzeiger - 24.06.2024)
Die Alfterer Freilichtbühne startet in die neue Spielzeit – allerdings später als in früheren Jahren. Das erwartet die kleinen und großen Theaterbesucher in diesem Sommer.
Hexen, Vogelscheuchen, Löwen und wandelnde Blechbüchsen: Seltsame Gestalten bevölkerten jetzt Alfters Ortsmitte. Zu schmissiger Musik drehten sich die Wesen im Kreis, tanzten und sprachen Passanten an – und wollten so Lust auf das machen, was bald in Alfter passiert.
Ab Ende August zeigt das Ensemble des Alfterer Freilichtwandertheaters das Stück „Der Zauberer von Oz“, wofür jetzt die Werbetrommel gerührt wurde. Die Premiere findet am Sonntag, 25. August statt. Das ist eigentlich recht spät. Grund für den verspäteten Spielstart ist der Neubau der Hauptbühne am Buchholzweg. Dieser ist noch nicht fertig, soll aber als Spielort genutzt werden soll.
60 Schauspieler und 25 Helfer
So hoffen die Theater-Macher, dass die Arbeiten in den Sommerferien weitgehend abgeschlossen sind, dass sie dort die letzten Proben vor der Aufführung abhalten werden können, wie Berndt Lisson erläuterte. Monatelang haben er und die anderen Ensemble-Mitglieder Texte gelernt und Bühnenpräsenz eingeübt. Peter Philipzen hat die Musik komponiert, fleißige Helfer haben Kulissen gebaut und die Kostüme geschneidert.
60 Schauspieler stehen auf der Bühne, 25 Helfer sind hinter der Bühne im Einsatz. Die Hauptrollen übernehmen zum ersten Mal ausschließlich junge Leute. Die alte Garde, zu denen Berndt Lisson, Doris und Jürgen Muhr, Peter Eßer und Ralf Hafner gehören, werden in Nebenrollen auftreten. „Es sind junge Schauspieler, die seit Jahren dabei sind und nun nach vorne rücken. Es ist eine Art Staffelstab an die nächste Generation. Wir wollen die Zukunft des Theaters für die nächsten Jahre sichern“, erklärte Theater-Sprecher Thomas Lehnen.
Jede Hauptrolle ist doppelt besetzt, um die Belastung der jungen Leute zu minimieren. Im Mittelpunkt des Stücks, das auf dem Kinderbuch des US-amerikanischen Schriftstellers Lyman Frank von 1900 basiert, steht die zwölfjährige Dorothy (Teresa Schüller/Lina Bruns), die auf einer Farm in Kansas lebt. Bei einem Sturm wird sie mit ihren Eltern und dem Hund Toto samt Haus in das Märchenland Oz geweht. Auf der Suche nach einem Weg nach Hause erlebt Dorothy zahlreiche Abenteuer – mit einer Vogelscheuche (Marieta Inden/Caroline Beseke), einem ängstlichen Löwen (Nadine Orth/Theresa Szostak) und „Blechbüx“ (Kjell Rißmann/Norah Lehnen). Und auch Hexen spielen eine wichtige Rolle dabei.
Dann wird gespielt, das kosten die Karten
Unzählige Stunden haben Petra Eberz und Julia Heyden mit dem Entwerfen der Kostüme verbracht. Es mussten nicht nur Kleidungsstücke geschneidert, sondern auch die Outfits für die Vogelscheuchen und „Blechbüx“ gestaltet werden. In ihrem Kostüm aus Blechdosen und entsprechenden Deckeln fühlte sich Norah Lehnen beim Vorspielen im Alfterer Ortszentrum sichtlich wohl. „Man trägt zwar Gewicht am Körper. Aber es macht riesigen Spaß“, sagte sie.
Das Theaterstück „Der Zauberer von Oz“ richtet sich an Kinder ab sechs Jahren und wird an den Wochenenden von Samstag, 24. August, bis Samstag, 28. September, auf dem Theater-Gelände am Buchholzweg in Alfter aufgeführt. Die öffentliche Generalprobe findet am Samstag, 24. August, die Premiere am Sonntag, 25. August, statt. Die Aufführungen beginnen um 15 Uhr, Einlass ist ab 14.30 Uhr. Am Sonntag, 8. September, und Samstag, 14. September, wird das Stück simultan in Gebärdensprache übersetzt.